Donnerstag, 29. November 2007

Montréal

Mit Entsetzen musste ich feststellen, dass ich so gut wie keine Bilder von Montrèal hier ausgestellt habe! Das muss ich doch schnell ändern!

der Blick auf Montréal vom wahrscheinlichen Namensgeber Mont Royal - man sieht den Campus (mittig, da wo es sehr viel Grün gibt) und im Hintergrund den St. Lawrence River



Blick vom Mont Royal über das "Plateau" (das Viertel, in dem ich wohne), und im Hintergrund sieht man den Turm vom Parc Olympique


Volià, der Blick vom Campus auf den Mont Royal!



Gebäude auf dem Campus


ncohmal der Campus



die Innenstadt - Kontrast von Alt und Neu




eines der vielen alten Bankgebäude


und so sehen die finanziellen Prachthallen dann von innen aus!




das Oratorium St. Joseph


die Silhouette Montréals im Sonnenuntergang

Dienstag, 20. November 2007

Wandern in den Laurentian Mountains


Gestern ist Ephraim wieder nach Leipzig geflogen, und ich habe nun Zeit, meine Eindrücke hier zu hinterlassen.
Anfang November sind Ephraim und ich übers Wochenende in das Haus des McGill Outdoors Club gefahren. Von dort aus kann man schöne Wanderungen in die Laurentian Mountains unternehmen. Unser ursprünglicher Plan, in einen weiter entfernten Nationalpark zu fahren und dort zu wandern und zu zelten, wurde durch das Ende der Saison durchkreuzt. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man leider nicht weit, und ein Auto zu mieten lohnt sich für zwei Personen einfach nicht. Außerdem sind angeblich auch die meisten Wanderwege gesperrt. Doch unsere Lösung schien uns auch ganz angenehm, zumal das Wetter schon ziemlich frisch wurde, und so wanderten wir frohgemut am Samstagmorgen los. Unsere gute Laune änderte sich das erste Mal, als uns ein Orstansässiger davon abriet, in diesem Gebiet wandern zu gehen, da dies der erste Tag der Jagdsaison sei. Überall wären Jäger unterwegs, und wir seien mit unseren braunen Jacken nun auch nicht entsprechend gekleidet. Natürlich wollten wir uns von unserer Wanderung nicht abbringen lassen. Ephraim kramte sein gelbes Halstuch hervor, und ich zog meine weiße Regenjacke über, so dass wir für die Jäger sichtbar wurden. Vorsichtshalber haben wir auch den ganzen Weg über laut geredet und gesungen, und das war gut so! Nach zwei Stunden nämlich begegneten wir zwei Jägern, die sich uns ganz aufgeregt näherten. Sie hatten das Weiß meiner Regenjacke durch die Bäume schimmern sehen, und weiß ist wohl zu dieser Jahreszeit die Erkennungsfarbe des Wilds (der weiße Bauch hebt sich eben von dem braunen Laub besser ab). Die Jäger dachten tatsächlich, sie könnten fette Beute machen, aber zum Glück waren wir laut genug! So kann man sich täuschen! Ich habe natürlich sofort meine Jacke ausgezogen und mich statt dessen lieber mit neonfarbenen Wimpeln geschmückt, die zur Wegmarkierung an einigen Bäumen hingen (ich sah aus wie ein Weihnachtsbaum). Den Rest des Weges konnten wir dann ganz unbehelligt fort setzen, und konnten dabei seltene Vögel und Biberdämme bewundern.



Biberdämme









Montag, 19. November 2007

WinterEisbruch im Saranac Park

An dem letzten Wochenende haben Ephraim und ich uns auf ein ganz verrücktes Abenteuer eingelassen: Mit dem Kanu wollten wir die ersten Eisschichten auf den Seen brechen und somit den Winteranfang feiern. Dabei würden wir eine zweitägige Rundtour auf den Seen machen und nachts auf einer der Inseln zelten. Als wir dafür am Samstagmorgen ganz zeitig mit einer Gruppe vom McGill Outdoors Club aufbrachen, war es zwar kalt, doch hier in Montreal waren bisher nur die kleinen Pfützen gefroren, so dass wir uns eigentlich recht wenig Hoffnung machten. An der Grenze zu den USA (da fand der Spaß nämlich statt) wurden wir von den Grenzbeamten misstrauisch beäugt und gewarnt, dass es nachts minus 20 Grad würden. Und tatsächlich, kurz hinter der Grenze erwartete uns eine wunderweiße Winterlandschaft!

das Bepacken der Kanus


Los geht die Fahrt!

Der See, an dem unsere Kanufahrt los ging, war noch nicht gefroren. Doch bald konnten wir auf unserer Wasserfahrt durch die bezaubernde Landschaft doch einige flache Stellen finden, die zugefroren waren. Das Eis hat ganz schön gekracht, wenn man mit dem Kanu durchgeglitten ist!

Nach dem Mittagessen auf unseren Kanus mussten wir dann aber bald eine Pause auf dem Land machen, um unsere erfrorenen Zehen zu bewegen und beleben. Am Nachmittag erreichten wir dann unseren Zeltplatz, um noch schnell vor dem Einbruch der Dunkelheit das Feuer zu entzünden und die Zelte aufzubauen.

unser Zeltplatz



Feuerholzsuche

Nach einer nächtlichen Kanutour zum Sterneanschauen konnten Ephraim und ich bei geschätzten -10 Grad ohne Probleme schlafen (im Gegensatz zu einigen anderen). Meine Investition in einen guten Daunenschlafsack hat sich also wirklich gelohnt!
Morgens wurden wir auf unserem Aufwärmspaziergang dann auch mit einer herrlichen Morgenstimmung begrüßt. Der größte Teil des Sees war zugefroren und glitzerte friedlich in der aufgehenden Sonne.

Das Eis wurde dann tatsächlich zu einer spaßigen Herausforderung, da es an einigen Stellen ganz schön dick war!

Im Laufe des Tages mussten wir immer wieder ganze Eisflächen durchbrechen. Nach unserer letzten Portage, es dämmerte schon, wurde es dann sogar etwas brenzlig. Der gesamte nächste See war mit einer sehr dicken Eisschicht bedeckt. Es war unmöglich, diese beim Hereinbrechen der Nacht zu durchbrechen. Deswegen mussten wir dann den Trip an dieser Stelle abkürzen. Während die Autofahrer mit zwei zusätzlichen Anschiebern (ohne Schneeketten durch den hügeligen Winterwald ist eher ungüngstig) die Autos holen gingen, mussten die anderen nur einen kleinen Teil des Sees durchbrechen und die Kanus zur Straße schleppen. Der Weg zum Auto (Ephraim ist gefahren) war dann doch länger als erwartet, so dass wir nach etwa 20 Minuten Marsch durch den mittlerweile stockdunklen Wald Jäger anhielten, die uns dann mit ihrem Auto zum Parkplatz brachten. Zum Glück hat also am Ende alles geklappt, und wir sind gesund, munter und trocken wieder in der Stadt angekommen!

Ephraim und ich in unserem Kanu


im Hintergrund die Adirondack Mountains, in denen ich schon im Oktober gewandert bin

Freitag, 9. November 2007

Québec Stadt

Die Zeit vergeht so schnell, dass ich es kaum noch schaffe, meinen Blog weiterzuführen! Ephraim und ich unternehmen zwar viel, aber ich sitze auch sehr viel am Schreibtisch. Die ersten zwei Prüfungen in der jetztigen Prüfungsphase habe ich hinter mich gebracht, die nächsten zwei plus eine Hausarbeit warten in der nächsten Woche auf mich. Ich glaube, so viel habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht für die Uni getan wie hier (-:
Trotzdem jetzt schnell ein kleiner Rückblick.
Vor zwei Wochen waren wir in Québec, der Hauptstadt der Provinz Québec. Es ist wirklich eine sehr schöne kleine Stadt. Da sie sehr europäisch ist, kommen hier viele amerikanische und kanadische Touristen her, um mal einen Hauch von Europa zu erleben. Und tatsächlich, wir haben uns gefühlt wie in einer kleinen französischen Stadt! Es war sehr angenehm, mal dem amerikanischen Großstadtflair zu entkommen und in kleinen, einmaligen Cafés eine einzigartige Heiße Schokolade zu schlürfen (im Gegensatz zu der Kaffee-bei-Starbucks-im-Plastebecher-kaufen und-unterwegs-trinken-Kultur, die man sonst überall anfindet). Wir waren wirklich richtig begeistert, und in unserem Übermut haben wir dann auch am letzten Tag eine französischsprachige Führung durch das Parlament von Québec mitgemacht. Die englische Führung war für unsere Reisepläne zu spät, und da wir ja schon bisher mit unseren drei Brocken Französisch ganz gut durch Québec gekommen sind, haben wir es gewagt. Hätten wir gewusst, dass es nur noch zwei andere Teilnehmer gab... Aber ich glaube, es ist keinem aufgefallen, wie wenig wir tatsächlich verstanden haben!

ohne Worte



das meistfotografierteste Hotel der Welt "Château Frontenac" (hier haben Roosevelt und Churchill ihre Strategien im zweiten WK gegen Deutschland geplant)

kleine Gassen, niedliche Restaurants


Viele Grüße von Antonia und Ephraim!